Dieter Bohlen sucht Deutschlands Superstar, Heidi Klum castet jedes Jahr das nächste Topmodel und in der Schweiz lief bereits die fünfte Staffel von die grössten Schweizer Talente erfolgreich über den Sender. Castingshows haben seit Jahren Hochkonjunktur. Doch entsprechen diese der Realität? Vom 26. bis 27. Februar fanden die offiziellen Castings für das Musical DIE SCHÖNE UND DAS BIEST statt. Wir öffnen für Sie exklusiv die Türen und zeigen auf, wie Castings in der Musicalwelt funktionieren.

Die Konkurrenz bei den Musical-Castings ist gross
Nach der Ausschreibung bei allen grösseren Musical-Schulen und Agenturen erhielten wir über 800 Bewerbungen für die 26 begehrten Rollen. Davon erhielten über 160 Darsteller die Einladung, am Casting in Zürich teilzunehmen. Aus ganz Europa reisten sie an, um sich vor der renomierten Jury (Regisseur, Produzent, Choreograph und musikalischer Leiter) zu präsentieren. Die Mehrheit kam aus England, Deutschland, Italien und der Schweiz. Der Druck ist gross, ein Moment entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.

Der grosse Moment – die Nervosität steigt
Es ist 9.30 Uhr. Das Tram in Richtung Toni Molkerei Zürich ist vollgepackt mit jungen Talenten und ihren Reisekoffern. Hinter ihrer aufrechten Körperhaltungen sowie den geschminkten und nervösen Gesichtern können sie sich nicht verstecken – es müssen sich um die Teilnehmer vom heutigen Casting handeln. Im Tanzwerk 101 angekommen, erhalten sie beim Empfang ihre Startnummern zwischen 1 und 85. Die Ersten wärmen ihre Stimme in einem Tanzraum auf. Nacheinander werden sie einzeln in den Raum zum Vorsingen aufgerufen. Mit den Worten «Welche Songs dürfen wir von dir hören» begrüsst der Regisseur den Teilnehmer sehr freundlich. In der Jury sitzt nicht etwa Dieter Bohlen und Konsorte, sondern der renommierte Regisseur Stanislav Mosa (Intendant Stadttheater Brn, Tschechien), Musikalischer Leiter Gaudens Bieri, Produzent Marco Wyss (Projektleitung Walensee-Bühne) und das gesamte Kreativteam.  Sie verfügen über ein grosses Fachwissen. Beispielsweise hat Stanislav Mosa bereits hunderte von Musicals in ganz Europa erfolgreich auf die Bühne gebracht. Auch Gaudens Bieri ist bereits seit mehreren Jahren bei der Walensee-Bühne mit dabei, gewann den Kulturförderpreis und wirkte bei angesehenen Opern, Musicals und Konzerte mit. Ihre Vision: Das Publikum mit DIE SCHÖNE UND DAS BIEST begeistern. Und nein, sie haben keinen roten Buzzer auf ihrem Tisch um zu zeigen, ob ihnen die Performance gefällt oder nicht. Es werden auch keine Kommentare abgegeben, was sie von dem Auftritt halten. Kriterien wie Gesang, Handwerk, Ausstrahlung und Rollentypen sind ausschlaggebend für ihr Weiterkommen. Die erfahrene Jury entscheidet dann umgehend nach dem Gesang, ob der entsprechende Teilnehmer eine Runde weiter kommt und ihr Können im Tanz um 16.00 Uhr mit dem Choreograph Igor Barberic (Kroatien) unter Beweis stellen darf. Im Aufenthaltsraum ist die Nervosität permanent spürbar. Es fliessen Tränen der Freude und Traurigkeit. Die Teilnehmer, welche es nicht eine Runde weiter geschafft haben, packen ihre Sachen wieder in den Rollkoffer und reisen weiter. Zum nächsten Casting irgendwo auf der Welt, mit der Hoffnung, sich an einem neuen Ort eine Rolle zu ergattern. Rund 40 Teilnehmer kamen weiter. Nach einer kurzen Pause und in neuer Frische tritt bereits der erste Auditionsteilnehmer mit der einstudierten Choreographie vor die Jury.

Wer hat es geschafft?
Die Jury bespricht in den kommenden Tagen stundenlang, wer schlussendlich eine der 26 begehrten Rollen erhält. Die Entscheidung ist nicht einfach. Das Niveau der Teilnehmenden war sehr hoch. Wer es in den Cast geschafft hat, wird im Rahmen der Medienkonferenz am 18. April bekannt gegeben. Es bleibt spannend …

Natürlich waren wir mit unserer Kamera mit dabei. Schauen Sie rein beim Casting: